NAME

Stehelin, Stähelin oder Staehelin

Der Geschlechtsname tritt in Basel und Umgebung seit dem 13. Jahrhun­dert auf.

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Die Herkunft des Familiennamens

Der im alemannischen Sprachgebiet weitverbreitete Ge­schlechtsname Stehelin oder Stähelin tritt in Basel und seiner näheren und weiteren Umgebung vereinzelt vom 13. Jahrhun­dert an auf.

Eine direkte Abstammung von altdeutschen Män­nernamen, wie Stahalhart, Stahalolf oder der abgekürzten Form Stal (8. Jh.) und Stallo (9. Jh.), die einen Ausdruck für das stäh­lerne Schwert bedeuten, jedoch später wieder ganz verschwin­den, kann schon wegen des zeitlichen Abstandes bis zum Auf­treten der ähnlich klingenden Geschlechtsnamen nicht ange­nommen werden1.

1400 bis 1500

Der Familienname tritt zum ersten Mal mit der Erwähnung eines Dtheodericus Stehellinus im Jahre 1201 in Strassburg auf und erscheint in Basel 1273: «domus in vico textorum (= Unterer Heuberg) in latere Stehellini»2.

Im Zusammenhang lässt sich jedoch ein bürgerliches Ge­schlecht erst seit dem Beginn des 15. Jahrhunderts verfolgen. Ein Sohn des um das Jahr 1408 in Büsserach verstorbenen Schmieds Konzmann Stellin, Hans Stellin (Stehelin), wird 1406 «ze minren Basel» Bürger (Rotes Buch, S. 296) und übt hier das Schmiede­handwerk aus. Zu seinen Söhnen gehörten der Waf­fenschmied Oswald, der im Jahre 1429 zwei Gulden steuert, und ein anderer «Stehelin und sin mueter», die in dem­selben Jahr drei Gulden steuern (Schönberg). Wahrscheinlich handelt es sich bei diesem um den Bruder von Oswald, Peter Stellin, den Waffenschmied, der sich auch in Basel niederge­lassen hatte. «1429 sabatto videlicet ipsa die S.Vincencii… git ze kouffende her Henman von Thonsel, oberster Zunftmeister ze Basel, und frow Ennelin, sin efrow, Petro Stähellin, dem wappenschmied, das hus hoffstat mit Schöepflin und stalle dahinder, genannt Ochsenstein, vo ist gelegen in minren Basel zwüschent hüsren zem roten schilt und zem witen kehr… » (Untere Rheingasse, alte No. 375) 3.

Die vierblättrige Blume

Aus dem Jahre 1441 stammt laut Aufschrift ein Siegel Oswald Stehelins, das einer Urkunde vom Jahre 1463 angehängt ist (Urk. Klingenthal 2207); dieses Siegel weist eine vierblättrige Blume auf.

Um die gleiche Zeit leben in Basel verschiedene weitere Träger des Namens Stehelin oder ähnlicher Schreibweise, so z.B. 1420 Stechellin, der gerwer (Urteilsbuch A 15 fol. 106), 25. Oktober 1457  Hans Stachel, Gerber (B.Urkunden­buch Vlll, S. 43, No. 69); «1459 empfängt Albrecht Stechenly von Wingarten ein hus gelegen im Rapoltzhof zu erbe» (Clararegistratur von 1507); diese gehören aber wohl nicht zur Familie des Oswald 4.

Oswald Stehelin begegnet uns als Steuerzahler auch 1446, und im Jahre 1453 wird er als «Meister Oswalt Stehelin, schmid» in Kleinbasel erwähnt, der ein Vermögen von fl. 900 besitzt (Schönberg). Verheiratet war er mit Elsi Rogklin ( = Röcklin) (Kleinbasler Gerichtsbuch). Ohne Zweifel ist er dieselbe Person wie Oswald Stehelin, der 1439 als Sechser, 1451, 1453, 1458, 1460 und 1462 als Meister, 1456,1459 und 1460 als Gerichtsherr «der mehrern Stadt» bezeugt ist (Schönberg) 5.

Sein Bruder Peter Stehelin, der Waffenschmied, war verheiratet mit Clara Bloczin und von 1429 bis 1435 Mitglied des Grossen Rats sowie 1435 Sechser zu Schmieden; gestorben ist er vor 1440.

Der rote Ochse

Während noch 1463 Oswald, nunmehr als «Burger und des Rats», sich des alten Siegels mit der vierblättrigen Blume bedient, tritt zum ersten Mal im Jahre 1477 im Wappen ein roter Ochse, nach links gewendet und auf allen Vieren stehend, und im Jahre 1481 zum ersten Mal in einem Siegel das Schmiedezeichen, bestehend aus Hammer und Zange mit Eisenstück, auf (Abbildungen beider Wappen in der ersten Auflage des Familienbuches), und zwar beide in Verbindung mit einem Gewandmann Hans Stehelin (Stechely).

Ein solcher ist im Jahre 1465 aus Laufen im Birstal Bürger von Basel gewor­den: «Uff Sambstag nach Jacobi (= 27. Juli) het Burgrecht koufft und geschworen Hanns Stehelin der Schnider von louffen» (Öffnungsbuch IV, S. 41). Dieser hat noch im gleichen Jahre auch die Safran‑ und die Schlüsselzunft gekauft 6. Beiden Eintragungen fehlt ein Wappen. Hingegen finden wir 1477 im alten Wappenbuch der Schlüsselzunft das Wappen mit dem roten Ochsen in Verbindung mit einem Johann Stechely, Sechser.

Der Ursprung dieses Wappens, dessen sich später verschiedene Träger des Namens Stehelin bedienen, steht möglicherweise in direkter Beziehung mit der Liegenschaft «zum Ochsenstein», die Peter Stehelin (siehe oben) 1429 gekauft hatte7. Wenn diese Vermutung richtig ist, dann müssen zu jener Zeit zwei Hans Stehelin, Gewandleute, in Basel gelebt haben; denn wenn der im Jahre 1465 eingebür­gerte Hans Stehelin aus Laufen von dem bereits 1406 eingebürgerten Geschlecht stammen würde, dann hätte er keiner Neueinbürgerung bedurft. Es fällt auch auf, dass der rote Ochse als Wappensymbol schon 1477 auftritt, während die Schmiedezeichen erst seit 1481 bekannt sind und, so viel wir wissen, nach 1500 nicht mehr im Gebrauch stehen. Hans Stehelin aus dem alten Basler Geschlecht hatte als Gewandmann bestimmt keine Veranlassung, sich nach vier Jahren seit der Einführung eines eigenen Wappens (roter Ochse) wieder den Symbolen eines anderen Gewerbes zuzuwenden.

Naheliegender ist es, dass sich die Urkunden aus den Jahren 1481 und 1500, denen das Schmiedezei­chen angeheftet ist (siehe erste Auflage), auf den Hans Stehelin aus Laufen beziehen, wobei die Schmiedezeichen als Stoffadjektiv zum Geschlechtsnamen aufgefasst oder auf die eventuelle Abstam­mung von Konz­mann Stelli, Schmied von Büsserach, zurückgeführt werden können.

1500 bis 1600

Hans Stehelin (Wappen roter Ochse) war verheiratet mit Clara Zangenberg (gest. zwischen 1523 und 1526). Er starb 1503 oder 1504 und hinterliess    folgende Kinder, deren Geburtsdaten unbekannt sind:
  1. Hans, erneuert 1491 die Schlüsselzunft, 1492 die Safranzunft,  Aug. 1510 Furier, 29.4.1513 Schreiber (Kriegsrödel der italienischen Feldzüge), 1518 Sechser zum Schlüssel, 1518 bis 1523 erster Obervogt auf Ramstein, gest. 1523. Seine Gattinnen: 1) Elsa Mütt, 2) Elsa Strütt. Sein Siegel (roter Ochse) ist der Urkunde No. 800 im Landesarchiv zu Liestal vom Jahre 1522 angehängt.
  2. Barbara, oo mit Jakob Böck, Stadtschreiber zu mindern Basel, beide vor Oculi 1526 gestorben (Fertigungsbuch B 23).
  3. Elsin, oo mit Heinrich Egen, Metzger, beide gest. vor 1513.
  4. Ursula, oo     1) mit Hans Bomgartner, dem Gwandmann, 2) mit Burkhart Teger­feldt (beide leben 1526 noch).
  5. Hieronymus, erneuert 1505 die Safranzunft, seit 1511 Eigentümer von Gerbergasse 12, auch eines Teils von Gerbergasse 2, 1511 Sechser und 1512 Seckelmeister zum Schlüssel, 1513 Furier auf dem Zuge nach Dijon (Basler Chroniken VI 76,14), August 1515 «Soldner», das heisst bezahlter Stellvertreter des Bürgermeisters Wilhelm Zeigler übers Gebirg (laut Kriegsrodel vom 24.8.1515), fällt als solcher den 14.9.1515 in der Schlacht bei Marignano (Basler Chroniken I 23,19, und VI 69,20). Verheiratet war er mit einer Ottilia (Bischoff von Hiltalingen [?],wie Aug. Burckhardt auf Grund des Scheibenrisses von Urs Graf, sign. 41 a, in der Handzeichnungensammlung des Bas­ler Museums vermutet).
    Hieronymus hatte einen unehelichen Sohn Eucharius, der ein recht abenteuerliches Leben führte (P. Burckhardt, Basler Jahrbuch 1947, S. 35 ff.).
    Über dessen Nachkommenschaft, die sich in der Markgrafschaft niederliess, ist nichts bekannt. Eucharius führte auf seinem Siegel (1545) als Wappen den roten Ochsen.
  6. Heinrich, 1500 als Student in Basel und 1504 in Dôle immatrikuliert, später Chorherr zu Colmar, lebt 1526.
  7. Margreth, oo 1) mit Ludwig Ross (gest. vor 1509) in Bern, 2) mit Peter Wymann (gest. vor Oculi 1526) in Bern, wo sie als Witwe lebte.
  8. Agnes, oo 1) mit Simon Schoni, Burger zu Bern (gest. nach 1509), 2) mit Rudolf Pur, Schultheiß zu Aarau, beide leben 1526.
«Stechelin, duechlüt, abgestorben»

Hans des älteren Witwe Clara geb. Zangenberg verkaufte 1509 den «guldin Wind» und 1523 den «gelen Wind», letzteren an Jacoben Bomgartner den gwandman, samt allem tuch, gewandt etc. und schulden, so Hieronymus Steheli ir son sel. hinder im verlassen, und sy von im ererbt, um 1500 fl. Damit gingen Aktiven und Passiven der Stehelischen Tuchhandlung an die neue Firma Bom­gartner, den Mann der Ursula (siehe oben No. 4).

Vom Jahre 1528 an fehlt jegliche Erwähnung dieses Geschlechts in Basel, so dass Konrad Schnitt (gest. 1541) mit Recht in Bezug auf unsere Stadt in seinem hand­schriftlichen Wappenbuch S. 230a zum Wap­pen dieser Familie (roter Ochse, bei ihm nach rechts, Helmzier nur Oberleib) bemerken konnte «Stechelin, duechlüt, abgestorben».

Dem 15. Jahrhundert gehören noch zwei Vettern aus dem Villinger Patri­ziergeschlecht Stähelin von Stockburg an. Sie sind in mehreren Urkunden der Jahre 1447 bis 1454 erwähnt (Basler Urkundenbuch Vll). Der eine, Berchtold Stehely der ältere, ist Komtur der Johanniter zu Heitersheim, Freiburg und Neu­enburg. Sein Vetter Berchtold der jüngere ist 1448 Söldner im Dienste Basels und schwört 1452 Urfehde. Beide führen im Siegel (das des älteren an den städtischen Urkunden 1422 und 1498, das des jüngeren an den städtischen Urkunden 1398 und 1498 angehängt) einen Adler mit ausgespannten Flü­geln, der Komtur hat dazu als Helmzier einen Storch. Von diesen Stähelin von Stock­burg sind in Basel keine Nachkommen bekannt, und in Deutschland ist das Geschlecht 1587 ausgestorben.

Zu erwähnen sind noch ein Johannes Stehelin «de Basilea», der 1485 an der Universität immatrikuliert wurde, und ein Jörg Stehelin, Pfarrer von Rümlingen. Ersterer stammt aus Magden, letzterer aus Memmingen.

Bewegte Jahre in Basel

Das 16. Jahrhundert brachte einen frischen Zug in die alte Basler Bürger­schaft. In den 1520er-Jahren wurde der Kampf gegen die Machtbefugnisse des Bischofs und des Adels von den Zünften mit Erfolg zu Ende geführt; neue Elemente sind in Menge als Bürger aufgenommen worden, und nicht zuletzt dem Einfluss dieser Neubürger ist es zu verdanken, dass 1529 die kirchliche Reforma­tion auch in Basel durch­geführt worden ist.

Zwei Familien des Namens Stehelin haben sich während dieser bewegten Jahre in Basel eingebürgert. Ihre Begründer sind

  • Hans Stehelin der Seiler, Bürger geworden 1520, und
  • Heinrich Stehelin der Bader aus Schlettstadt, Bürger 1524.

Die Nachkommen des Seilers werden in diesem Buche ausführlich behan­delt; über das Geschlecht des Baders sei hier noch einiges beigefügt.

  1. Heinrich Stehelin aus Schlettstadt, Bader in Kleinbasel und Schaffner auf Burg, seit spätestens 1515 in Basel ansässig, war verheiratet mit Anna Brand, der Tochter des Ratsherrn und Wundarztes Bernhard Brand. Als dessen «Soldner» machte Heinrich laut Kriegsrodel vom 24. Juni den italienischen Feldzug mit. Am 11. Oktober 1524 wurde er Bürger, im gleichen Jahr wird er als Amtmann über Rhein und Mei­ster der Baderbruderschaft bezeichnet, und im Herbst 1535 erhielt er die Schaffnei auf Burg. Als seine Kinder werden im Basler Wappenbuch aufgeführt:
  2. Niklaus (Klaus), der Bader in Kleinbasel, erneuert 1533 die Himmelzunft, wird im Oktober 1547 Amt­mann des Stadtgerichtes der mehreren Stadt, geschieden von Margaretha Strittberger 1534,
    oo 2) mit Anna Kösy 1537, aus der zweiten Ehe ist nur eine Tochter Anna bekannt.
  3. Michael, Bader, von dem eine Tochter Anna 1542 erwähnt ist.
  4. Bernhard, * um 1520, oo 1) mit Dorothea Gyßler, 2) mit Anna Grebel aus Zürich. 1541 Unterschreiber. 1543 bis 1551 Oberschreiber am Spital. Kauft 1547 die Zunft zu Weinleuten und wird deren Schreiber, 1550 deren Sech­ser. 1551 bis 1556 Wirt zum «Kopf». Seit 1553 mehrere Jahre hin­durch Hauptmann in französischen Diensten, 14. August 1554 wegen seiner tap­feren Haltung auf dem Schlachtfeld von Renty von König Heinrich II. eigenhändig zum Ritter geschlagen und in den erblichen Adelsstand erhoben (Adelsdiplom vom Januar 1555)8. Später nochmals in französi­schen Diensten als Oberst über zehn Fähnlein Eidgenossen, zuletzt politischer Agent Frank­reichs in Ba­sel. 1557 bis 1565 Besitzer des Schlosses Pratteln, gest. den 20. August 1570. Von ihm ist nur eine Tochter aus erster Ehe namens Anna (~~ den 9. März 1544) bekannt 9.
  5. Apollinaris, oo 1) mit Abigail Gast (* 1531, gest. 1564, Tochter des Pfarrers Johannes Gast und der Apollonia Glaser), 2) mit Gertrud Irmy (* 1543, gest. 1606, Tochter des Gewandmanns Hans Valentin Irmy und der Ursula Frobenius), erneuert 1547 die Himmelzunft, Schaffner auf Burg 1555, Sechser zu Weinleuten 1558, Seckelmeister 1580, Ratsherr 1588, gest. 28.8.1591.

Kinder erster Ehe:

  1. Anna, ~~ zwischen 27.11. und 10.12.1549 (S. Mart.).
  2. Margaretha, oo  21.9.1567 (S. Pet.) mit Samuel Merian, Goldschmied, ~~ 9.10.1542, nach 1590.
  3. Hans Heinrich, ~~ 23.3.1552 (S. Alb.), gest. 1586, oo  1577 mit Verena Felber in Liestal, Weinmann, Besitzer des Hauses zum «Ortenberg» (Freie Straße 64)1580 bis 1584. Eine von ihm gestiftete Wappenscheibe hängt im Rathaus zu Liestal.
    Seine Kinder:
    a) Hans Heinrich, * 1578
    b) Hans Jakob, * 1579
    c) Maria, * 1581
    d) Apollinaris, * 1583
    e) Anna, * 1584
    f) Hans Jakob, * 1586
  4. Hans Bernhard, * 1554, Hauptmann in französischen Diensten (vgl. Basler Chroniken l, 184), oo 2) mit Rahel Brand, * 1562, Tochter des Oberstzunftmeisters Bernhard Brand.
    Kinder erster Ehe:
    a) Barbara, * 1579
    b) Katharina, * 1580
    Kinder zweiter Ehe:
    c) Bernhard, * 1582
    d) Dorothea, * 1584
    e) Salome, * 1586
  5. Hans Jakob, * 1557
  6. Magdalena, * 1560, oo mit Isaak Krämer.
  7. Dorothea, * 1562, gest. 1596, oo mit Heinrich Strübin, Pfarrer in Bubendorf und Ziefen, gest. 6.6.1625.

Kinder zweiter Ehe:

  1. Ursula, * 1567, gest. 1625, oo 1589 (oder 1586?) mit Hans Konrad Wieland, * 1563, gest. 2.7.1629. Aus dieser Ehe stammt Hans Konrad Wieland (§ 263,6).
  2. Gertrud, * 1571.
  3. Emanuel, * 1574, gest. 1610, oo mit Verena Frey, * 1569.
    Ihre Kinder:
    a) Maria, * 1603.
    b) Apollinaris, * 1605
    c) Ursula, * 1606
  4. Heinrich, ~~ 21.6.1530 ( S. Theod.).
  5. Margaretha, ~~ 21.9.1531 ( S. Theod.).
  6. Ulrich, * 1532, Bader, d. gr. R., Sechser zum Himmel (Weiß, Basilea sepulta).

Das Wappen dieser Sippe ist im Wappenbuch der Zunft zu Weinleuten zweimal abgebildet und ausserdem als Siegel an der Liestaler Urkunde No. 935 angehängt. Es zeigt drei rote Rosen über grünem Dreiberg, darüber drei goldene Sterne in blauem Feld. Diese Elemente sind auch im Adelswap­pen des Ritters Bernhard verwendet, das im Wappenbrief, auf dem Grabstein und als Siegel an der erwähnten Liestaler Urkunde zu sehen ist. Der Schild ist in vier Felder eingeteilt; im Feld links unten finden sich drei rote Rosen auf Silbergrund, rechts oben drei goldene Sterne auf blauem Grund. Rechts unten und links oben und in der Helmzier ist je ein schwarzer, gekrönter Löwe in Gold. Der Herzschild enthält die goldene französische Lilie auf blauem Grund (siehe Basler Wappenbuch: Stehelin aus Schlettstadt; ferner enthält die erste Auflage dieses Buches Abbildungen dieser Wap­pen).

Die Familie führte aber, da sie nicht in direkter Linie von Bernhard abstammte, das alte einfache Wappen weiter. Über die vierte Generation lässt sie sich nicht verfolgen.

Bevor wir zur Geschichte des Geschlechtes übergehen, das als seinen Stammvater den 1520 eingebürgerten Seilermeister Hans Stehelin betrachtet, sei noch bemerkt, dass es bis jetzt nicht möglich war, eine direkte genealogische Verbindung zu den in der Ostschweiz (Schaffhausen, St. Gallen) lebenden Familien Stähelin und Stehelin nachzuweisen.

Fussnoten:

  1. 1 Vgl. Alfred Götze, Zeitschr. f. Deutsche Bildung (4. Jg. 7./8. Heft, Juli/August 1928).
    2 Fechter, Basel im 14. Jahrhundert. Basel 1856, S. 76, Anm. 4.
    3 Vgl. Wappenbuch der Stadt Basel, 1. Teil, 2. Folge, Stellin und Stoelli, von Aug. Burckhardt und W. R. Stähelin,
    sowie Ge­richtsarchiv P 3.
    4 Vgl. Rudolf Kaufmann, Gregor Stächelin und seine Familie. Basel 1930, S. 3ff.
    5 Siehe auch Karl Stehlin, Gerichtsbesatzungen des Gerichts der mehrern Stadt 1394–1500.
    6 Eintrittsbuch Safran No. 24; Schlüsselzunft, Zunftbuch ll.
    7 Handschriftliche Notiz von Felix Stähelin zu einer Mitteilung von Aug. Burckhardt.
    8 Der Adelsbrief für Bernhard Stehelin in französischer Sprache und in deutscher Fassung (St‑Germain 1555) befindet sich als Deposit des Hist. Museums im Staatsarchiv; im Familienarchiv sind zwei be­glaubigte Abschriften aus dem Jahre 1716 aufbewahrt.
    9 s. Basler Biographien,Bd. lll, 1905.